Direkt zum Hauptbereich

Energiewende Dämmwahn Wahn-Sinn




Schon seit längerem werden wir mit Artikeln und Berichten über Wärmedämmung in Gebäuden und die Energiewende regelrecht überschüttet.
Je nach Verfasser sind die Vermieter die Bösen, die Industrie oder die Politik.

Es ärgert mich, dass Themen wie Bauphysik, Energieeinsparziele und Mietrecht durcheinander geworfen werden. Mir ist auch völlig unverständlich, warum derart hysterisch über dieses Thema berichtet wird und die physikalischen Gegebenheiten ebenso außer acht gelassen werden, wie die langjährigen guten Erfahrungen bei Niedrigenergie- und Passivhäusern.

Sogar die FAZ hat im Mai 2014 einen Artikel unter dem Titel "Stoppt den Dämmwahn" veröffentlicht und zitiert dazu sogar einen bekannten "Kämpfer gegen den Dämmwahn". Fakten, Daten und Zahlen werden leider kaum genannt.

Daher der Versuch einer sachlichen Betrachtung/Zusammenfassung:

Wärmedämmung - egal ob Innen-, Außen- oder Dachdämmung - funktioniert. Einfachste Bauphysik: Der Wärmedurchgang wird reduziert. Dadurch sinken die Heizkosten und der CO2-Ausstoß wird reduziert.
Die von Gegenern der Wärmedämmung oft angeführte Reduktion der solaren Gewinne ist um ein vielfaches geringer als die Senkung des Wärmedurchgangs.

Wärmedämmung sorgt für ein gutes Raumklima, Außenecken sind nicht mehr kalt, es "zieht" nicht mehr. Die Gefahr des Schimmelpilzbefalls sinkt.

Die Energie, die zur Herstellung der Dämmstoffe benötigt wird (Primärenergie) ist meist nach 1 bis 2 Jahren durch den geringeren Heizwärmebedarf eingespart.

Eine gut geplante und ausgeführte Wärmedämmung hält länger als 30 Jahre - ebenso natürlich Fenster.

Ungerechterweise erlaubt der Gesetzgeber den Eigentümern, die Umlage der Kosten im Rahmen der energetischen Sanierung auf die Mieter mit 11% jährlich. Folglich sind Dämmung und Fenster nach 9 Jahren "bezahlt", halten aber viel länger.
Mieter werden dadurch mit hohen Kosten belastet und die energetische Sanierung ist für Viele nur noch negativ. Aus Prüfungen von Mieterhöhungsverlangen nach energetischen Sanierungen weiß ich, dass immer wieder unberechtigt hohe Kosten auf die Mieter abgewälzt werden.

Häufig wird minderwertiges Material ohne entsprechende Planung verbaut oder die Verarbeitung ist mangelhaft, was schnell zu Schäden führt.



Die Verringerung des Heizwärmebedarfs ist notwendig. Wir verbrauchen einen Großteil unserer Energie für die Beheizung von Gebäuden. Bei Autos schauen wir heute auf jedes Gramm CO2, bei der Gebäudebeheizung scheint es aber auf die eine oder andere Tonne nicht anzukommen.

Die Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Ich werde von keinem Hersteller oder Verband  finanziell unterstützt.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schicken Sie diese gerne an info@goetzautenrieth.de

Foto.Fotalia.com

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schimmel in der Wohnung

Diese Fotos habe ich vor ein paar Tagen bei Kunden aufgenommen. Gut zu sehen ist, wie der Schimmel sich ausbreitet, erst ein weißer Flaum, der kaum zu sehen ist und dann die Verfärbungen. Die Tapete und die meisten Wandfarben, die wir verwenden sind als organische Materialien ein idealer Nährboden für den Schimmel. Aber wie entsteht er? Alle kennen das: beschlagene Brillengläser, wenn man im Winter einen Raum betritt. Was passiert da und warum? Da die Gläser noch kalt sind, die Luft aber im Raum deutlich wärmer, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit als Kondensat auf den Gläsern nieder. Genau so verhält es sich mit den Außenwänden in der Wohnung: Sind sie zu kalt und ist die Luftfeuchtigkeit im Raum hoch, schlägt sie sich an der Oberfläche nieder. Wenn das häufig oder konstant passiert, entsteht Schimmel. Das Entscheidende ist also die Temperatur der Wand .  Der Vergleich mit der Brille hilft hier wieder: Ist man erst mal ein paar Minuten im Raum u

Achtung !! Energetische Sanierung !!

In Berlin und anderen Städten wird viel saniert. Vielen Mietern flattert derzeit Post ins Haus, die so oder so ähnlich aussieht: Vermieter/Verwalter GmbH & Co KG in Berlin Herrn/Frau Firma                                                                                     Firmenlogo Mieter Energiestr. 1 10557 Berlin Modernisierungsankündigung – Energetische Sanierung Sehr geehrter Herr Mieter, hiermit kündigen wie die nachstehend aufgeführten Maßnahmen zur Modernisierung nach § 555 BGB an: 1.   Sämtliche Holzfenster Ihrer Wohnung sollen gegen Fenster aus Kunststoff mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht werden. Die neuen Fenster sollen in den bestehenden Rahmen eingesetzt werden und haben einen U-Wert von 1,3 W/m²K. Die bisherigen Kastenfenster ein solchen von 2,7 W/m²K und mehr.              2. Die Außenwände erhalten eine Wärmedämmung mit einen Wärmedämmverbundsystem. Dazu werden Dämmplatten aus Polystyrol in einer St

Ungedämmte Heizungsrohre

Heizungsrohre im Keller S o sollte es eigentlich nicht mehr aussehen...was selbst einem Laien einleuchtet, ist manchen Eigentümern noch nicht klar: Heizungsrohre im ungeheizten Bereichen müssen gedämmt sein. Laut Energieeinspaverordnung ENEV  besteht eine Nachrüstpflicht! Da dies aber leider - vor allem wie hier im Bereich von Biegungen - mit Aufwand und Kosten verbunden ist, gibt es immer noch viele Häuser, in denen die Keller ordentlich "mitgeheizt" werden. Dabei sind die Verluste immens. Gerade im Winter, wenn der Keller 5 - 10°C hat und die Rohre 60°C ist diese Nachlässigkeit eine Energieverschwendung erster Klasse. Manche Fachleute sagen zu solchen Erlebnissen: Energie ist einfach immer noch zu billig. Natürlich ist so eine Aussage provozierend, aber bei dem was ich bei meiner Arbeit zu sehen bekomme, habe ich dieses Gefühl auch häufig: Undichte Fenster mit Heizkörpern darunter, so dass die Wärme direkt ins Freie entweichen kann. Heizkörpernischen,